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Routenvorschlag Kanada

von bestCAMPER für Sie getestet

Wir, das Team von bestCAMPER, sind regelmäßg selbst mit Campern und Wohnmobilen unterwegs und teilen diese Erfahrung gerne mit Ihnen!

 

Ab/bis Vancouver 14 Tage / 15 Nächte

Unsere Kollegin Merle Delbrück war 2017 mit dem MH-B Wohnmobil des Vermieters CanaDream für 14 Tage ab/bis Vancouver unterwegs und berichtet hier von Ihrer Reise.

Ankunft in Vancouver

Die Einreise in Kanada verlief einfach wunderbar. Durch die Automatisierung waren wir in 10 Minuten durch die Kontrolle, den dort erhaltenen Ausdruck zeigten wir zusammen mit unserem Pass dem Beamten und schon waren wir eingereist. Etwas traurig ist es natürlich schon, daß kein Stempel mehr in den Pass kommt, gerade für mich, die jeden alten Pass als etwas sehr Kostbares aufbewahrt.

Die Koffer kamen ebenfalls sehr schnell und so konnten wir direkt mit der Canada Line (Bahn) in nur 23 Minuten in die Stadt fahren, im Hotel einchecken und den Jet-Leg ausschlafen.

 

3 Nächte GEC Granville Suites

3 Sterne, gut gelegen und empfehlenswert

Tag 1: Vancouver

Wir haben uns vorgenommen, die Stadt mit dem Fahrrad zu erkunden und haben bei dem Fahrradladen Reckless (1357 Hornby Street) 2 Räder ausgeliehen (sehr nett, super Räder, günstig).

Wir sind die Hornby Street nach Norden bis zur Waterfront gefahren und haben dort an der Tour „Fly over Canada“ mitgemacht: ein MUSS! Dort befindet man sich in einem Simulator und fliegt ca. 25 Minuten über Kanada. Es war wirklich toll! Wir waren begeistert, so dass ich diese Tour nur weiterempfehlen kann!

Direkt am Wasser entlang ging es zum Stanley Park. Der Fahrradweg ist toll ausgebaut und wir hatten Glück, denn außer uns waren nicht viele unterwegs. Der Stanley Park ist wirklich riesig und wird von der berühmten Seawall umrundet. Hier hat man die Möglichkeit direkt am Wasser mit dem Rad zu fahren, aber aufgepasst: es gibt Regeln! Um ein schönes Miteinander zwischen Fußgängern und Radfahrern zu bewerkstelligen, darf der Weg nur in eine Richtung befahren werden und zudem werden Rad- und Fußweg streng getrennt. Bei den Totempfählen hielten wir kurz an, da gerade vor uns Busladungen von Touristen ausgestiegen waren. Dieser ganzen Hektik wollten wir entfliehen und so fuhren wir kurzentschlossen zu einer BBQ & Bar mitten in den Park. Unter Bäumen und nahezu alleine hatten wir dort in keinster Weise das Gefühl in einer Großstadt zu sein, eine wundervolle Oase.

Weiter ging es dann entlang des Second Beach, English Bay Beach und Sunset Beach und umrundeten den Falls Creek. Auf der Südseite machten wir bei dem Stamp´s Landing Dock Halt und fühlten uns wie in der Truman Show. Alles war so unfassbar ruhig und friedlich! Vor uns joggten junge Mütter mit ihren Kinderwagen vorbei, ältere Menschen machten ihren Spaziergang und irgendwie wirkten alle so zeitlos und zufrieden.

Unser letzter Stop war Granville Island mit dem Public Market. Granville Island ist im Gegensatz zur City eher alternativ. Es gibt einige Pubs und auf dem Markt bekommt man von frischen Avocados bis hin zu selbstgemachtem Schmuck fast alles.

Tag 2: Vancouver

Gestern hatten wir die Stadt mit dem Fahrrad umrundet, heute wollen wir den Stadtkern zu Fuß erkunden.

Es ist wirklich erstaunlich: es handelt sich bei Vancouver um eine Großstadt, aber alles wirkt so ruhig und entschleunigt. Es gibt sehr viele Bäume, Fahrradwege und alles ist schnell zu Fuß erreichbar.

Entlang der Waterfront sind wir nach Gastown gelaufen. Unterwegs sind wir auf den Vancouver Lookout gefahren. Dies ist der perfekte Ort, um sich einen Überblick über die Stadt zu verschaffen. Die Aussichtsplattform befindet sich auf dem Harbour Centre-Hochhaus und hat einen unschlagbaren Rundumblick aus dem 40. Stockwerk.

Gastown ist ein trendiger Stadtteil mit vielen Bars, Pubs und kleinen Geschäften. Es reihen sich hier die Souvenir-Läden und unterbieten sich gegenseitig mit Sonderangeboten. Falls man ein nettes Mitbringsel für die Daheimgebliebenen benötigt, so wird man hier sicher fündig!

Tag 3: Besuch Wohnmobilvermieter

Am heutigen Tage habe ich einige Wohnmobilvermieter besucht und mir dort die Depots und die Fahrzeuge angeschaut.

Ein kleiner Bericht und mein jeweiliges Fazit finden Sie hier.

Tag 4: Vancouver - Kamloops

Endlich ist der Tag da und wir können unseren eigenen Camper von CanaDream abholen.

Bei der Übernahme des MH-B Campers wurden wir von einer deutsprachige Mitarbeiterin betreut, die uns beim Ausfüllen des Papierkram unterstützte und anschließend sehr ausführlich den Camper zeigte (Dauer ca. 40 Minuten). Durch sehr clevere Fragen hat sie anschließend auch überprüft, ob wir alles verstanden haben.

Tipp: Fragen Sie bei dem Vermieter einmal nach, ob dieser noch ein übriggelassenes Bärenspray hat. Diese kosten normalerweise um die CAD 40-50 und viele Kunden lassen ihre nicht benutzten Bärensprays im Wohnmobil zurück. Wir hatten Glück und CanaDream gab uns eines davon kostenfrei mit.

Los geht’s! Das Fahren in einem Ford ist doch etwas Anderes, als in einem z.B VW und die Größe zunächst etwas schwierig. Man gewöhnt sich aber doch recht schnell daran. Wir haben uns gegen ein GPS entschieden. In Kanada gibt es nun nicht so viele Straßen und die Wege sind gut ausgezeichnet (Stand nach einer Woche: nicht bereut – sehr leicht sich zurecht zu finden, auch ohne Navigationsgerät.

Heute steht ein langer Fahrtag an, denn wir wollen nach Kamloops  (laut Reiseführer gibt es zwischen Vancouver und Kamloops nicht wirklich viel zu sehen, so dass wir die Kilometer runterfahren wollen).

 

Kamloops Heights RV Campground

Kosten $ 40,-. Klein und einfach, aber für eine Nacht mit später Ankunft und früher Abfahrt ausreichend.

Tag 5: Kamloops - Clearwater

Heute haben wir eine kurze Fahrt von nur 1 bis 2 Stunden vor uns, so dass wir recht früh in Clearwater eintrafen. Es ist herrlich warm, die Sonne scheint und so freuen wir uns umso mehr, dass der Campingplatz für diesen Tag direkt an einem schönen See liegt und unser Platz direkten Seeblick bietet.

Angekommen am Dutch Lake Resort wurden wir auf unseren Platz eingewiesen. Unsere geplante Rafting Tour fand leider aufgrund des sehr hohen Wasserstands nicht statt, so dass wir die Empfangsdame fragten, ob sie uns denn eine Alternative in der Nähe nennen könne. Sie empfahl uns einige Wandertouren und schon machte ich den ersten großen typisch Touristenfehler: Ich fragte, ob die Wege aufgrund der Bären sicher seien. Sie antwortete recht trocken „ This is bear country. They are everywhere!“ -  Ich realisierte sogleich wie doof diese Frage doch gewesen war :-)

Statt der Wanderung (die Angst vor Bären war doch zu groß) haben wir am Campingplatz ein Kanu gemietet und sind auf den See hinausgefahren. Bei unserem Halt, um Schwimmen zu gehen, fielen uns plötzlich sehr viele wunderschöne Schmetterlinge um uns herum auf. Und das Tollste: Diese haben sich doch tatsächlich von uns streicheln lassen! Haben Sie schon mal einen Schmetterling gestreichelt? Was für eine tolle Erfahrung :-)

 

Dutch Lake Resort

Toller Campingplatz!!! sehr gepflegt, sauber, toller Blick, um die CAD 40,-

Tag 6: Clearwater - Jasper

Heute geht es nun endlich nach Jasper in die Rockie Mountains! Es liegen ca. 400 km Fahrtstrecke vor uns.

Das Wetter ist noch immer großartig und wir halten bei fast jeder Möglichkeit an, da die Ausblicke einfach grandios sind! 4 Stunden Fahrt klingt viel, aber die Fahrt selbst ist schon irgendwie das Ziel. Die Landschaft ist sehr beeindruckend und ich bin überwältigt von der Weite und Größe der Wälder.

Ungefähr 150 km nach Clearwater kommt Blue River, dort werden Bootstouren angeboten. 1 Stunde River Safari - wir sind mit dem Boot den Fluss entlang gefahren und erhofften Bären zu sichten. Und tatsächlich haben wir  2 Bären gesehen, die direkt unten am Wasser entweder Beeren fraßen oder über einen Baumstumpf liefen. Kosten CAD 100,-, Fazit: lohnt sich sehr, wenn man Bären sieht. Hätten wir keine gesehen, so hätte ich mich sicher etwas über die hohen Kosten geärgert (besonders, weil wir später noch viele Bären sehen sollten...)

Weiter ging's und nach ca. einer weiteren Stunde Fahrt hatten wir ein weiteres umwerfendes Bären-Erlebnis. Ungefähr 300m vor uns überquerte ein Schwarzbär die Straße Erst langsam und dann lief er los. Wahnsinn!!! Man kennt dies nur aus Geschichten, aber es passiert wirklich!

Die Fahrt nach Jasper ist mehr als spektakulär! Man fährt direkt auf die Rockies zu und die schneebedeckten Berge sind überwältigend. Mount Robson ist sogar klar bis zum Gipfel sichtbar.

Kurz nachdem wir in den Jasper Nationalpark gefahren sind, sahen wir plötzlich neben uns einen großen Wapiti-Hirsch am Wegesrand! Wow! Heute haben wir nun schon 3 Bären und einen Wapiti-Hirschen gesehen!! Unfassbar!

Beim Check-In auf dem Campingplatz wurden wir darauf hingewiesen, dass derzeit einige Wapiti-Kühe mit jungen Kälbern rumlaufen und die Kühe durchaus gefährlich sein können. Man sollte somit mindestens 30 Meter Abstand halten.

 

Whistler Campground

Ein wunderbarer Campingplatz! Die Plätze liegen direkt im Wald und man hat sehr viel Platz. Durch die vielen Bäume sind die nächsten Camper auch in einem großen Abstand zu einem, was einem ein sehr naturnahes Gefühl gibt.

Tag 7: Jasper

Heute wollten wir nach Jasper um einzukaufen und dann weiter zu Maligne Lake. Aus Versehen sind wir jedoch falsch abgebogen und landeten bei der Seilbahn zum Mount Whistler. Ein Wink des Schicksals - hoch geht’s! Kosten CAD 50,- hin und zurück.

Eigentlich wollten wir mit der Seilbahn hochfahren und runterlaufen (8km), jedoch lag noch Eis und Schnee oben auf dem Berg und uns wurde davon abgeraten. Von oben hat man einen tollen Blick über das Tal und die Berggipfel.

Den Nachmittag haben wir dann in Jasper verbracht – einem wirklich charmanten kleinen Ort! An den Straßen sind Parkmöglichkeiten für Wohnmobile und neben diesen gibt es noch viele weitere große Parkplätze. Da Jasper nicht groß ist, kann man alles gut zu Fuß erreichen.

Zurück am Campingplatz liegen plötzlich neben uns in den Bäumen eine Wapiti-Kuh mit 2 Kälbern! Wir erinnern uns an die Warnung beim Einchecken und sind kurzzeitig verunsichert. Die Tiere liegen da jedoch so entspannt, fressen ihr Gras und schlafen sogar ein, so dass wir uns auch einfach frei bewegt haben. Das sind wirklich beeindruckend große Tiere!

Wir genossen den Abend am Lagerfeuer und da ich einen suboptimalen Sitzplatz hatte, stanken meine Haare stark nach Rauch. Hier habe ich das erste Mal die Dusche im Wohnmobil ausprobiert: TOLL! Obwohl wir keinen Strom- und Wasseranschluss hatten, kam dank Gasheizung und großem Wassertank dennoch schönen warmes/heißes Wasser raus. Es ist wirklich ein Vorteil, seine eigene Dusche dabei zu haben :-)

 

Tag 8: Jasper

Heute haben wir eine Rafting Tour auf dem Athabasca River gebucht (Dauer ca. 2 bis 3 Stunden, Schwierigkeitsgrad 2, Kosten CAD 88,-).

Das junge Team hat uns herzlich am Treffpunkt (einem großen Parkplatz in Jasper) in Empfang genommen und wir wurden in kleine Gruppe von 4 Personen aufgeteilt. Rafting war mittelschwer (hätten uns etwas mehr Aktion gewünscht) aber die Fahrt hat wirklich sehr viel Spaß gemacht. Wir hatten wieder sehr viel Glück mit dem Wetter und das Flusswasser war herrlich türkis! Die Aussichten auf die schneebedeckten Berge war wunderschön und die Tatsache, dass jederzeit ein Bär am Ufer stehen konnte brachte ordentlich Spannung!

Zurück in Jasper war uns sehr kalt, da wir natürlich auch nass geworden sind. Aber: Wir hatten ja das Wohnmobil mit unserer eigenen Dusche!  Das ist wirklich ein Luxus!!

Weiter gehts zum Maligne Lake – ca. 40 km ab Jasper.

Der Maligne Lake ist dadurch bekannt, dass es in dem See eine kleine weitere Insel gibt und diese soll angeblich das am meist fotografierte Motiv Kanadas sein. Man kommt nur mit einer Bootsfahrt über den See dorthin und daher wird das Motiv auch „das CAD 80,- Foto“ genannt. Die Bootsfahrt ist nämlich nicht günstig ;-)

Die Fahrt zu dem See war eines der absoluten Highlights des Urlaubs! Zum einen natürlich die Langschaft und Aussicht – zum anderen aber wurden wir von den Rangers angehalten und uns wurde gesagt, dass weiter die Straße hinunter gestresste Bären seien und wir bitte langsam fahren mögen und nicht anhalten sollen. Wie aufregend! Natürlich fuhren wir ganz langsam und plötzlich kam von links ein kleiner Babybär über die Straße. Nicht anhalten? Keine Chance, denn er war ja direkt vor uns!!! Kurz danach tauchte auch die Mutter auf und so schlenderten die beiden in völliger Ruhe vor uns über die Straße und fraßen am Wegesrand Gras und Gänseblumen. Die beiden ließen sich nicht von uns stören und schienen herrlich entspannt. Was für ein Erlebnis! Wir konnten es gar nicht fassen!!

Ca. 1 km später standen ein paar Autos parkend an der Straße – ein großes Zeichen dafür, dass es etwas zu sehen gibt: wieder ein Bär! Dieser kraxelte an einem steilen Hang und fraß in aller Ruhe Löwenzahn.

3 Bären in kürzester Zeit und das sollte es noch nicht gewesen sein: Bei einer kurzen Pause haben wir doch tatsächlich Weißkopfseeadler gesehen! Was für beeindruckend großer Vogel

Die Tierwelt Kanadas hat sich von der schönsten Seite gezeigt!

Abends aßen wir wieder am Lagerfeuer und spielten Karten. Erholung pur.

Tag 9: Jasper - Columbia Icefield

Heute beginnt die berühmte Fahrt entlang des Icefield Parkways. Diese Straße führt von Jasper bis nach Lake Louise und durchquert spektakuläre Landschaften in den Bergen. Bei nahezu jeder Kurve möchte man anhalten und Fotos machen. Hierfür gibt es auch genügend Haltemöglichkeiten mit guten Beschilderungen und Wandermöglichkeiten.

Unterwegs haben wir bei bei den Athabasca Falls gehalten und für einen kurzen Zwischenstop empfehlenswert!

Da die Straße Icefield Parkway wollten wir nicht komplett durchfahren, sondern geniessen und uns Zeit lassen. Die Campingplätze unterwegs kann man zwar nicht vorbuchen, aber laut den gesammelten Informationen gibt es einige unterwegs, so dass wir spontan entscheiden wollten, wo wir die Nacht verbringen wollen. Leider, so erfuhr ich erst während der Reise, dürfen auf Campingplätzen dort nur Wohnmobile bis max. 25 ft stehen. Unserer war 28ft lang und somit blieb uns nicht viel Auswahl und wir entschieden uns für den Parkplatz beim Columbia Icefield.

Es gibt verschiedene Möglichkeiten, das Columbia Icefield zu erkunden:

  1. Zu Fuß: einen kleinen Berg hinauf bis zum Fuß des Gletschers. Dies ist kostenfrei und ein schönes Erlebnis. Tipp: es gibt hier nur wenige Parkplätze, so dass man am besten oben am Haus parkt und hinunter läuft.
  2. Eine geführte Tour den Gletscher hinauf
  3. Icefield Glacier Adventure: Mit großen Spezialbussen geht es hoch auf den Gletscher, man darf aussteigen, Fotos machen und dann geht es zurück. Dies ist ein zweifelhaftes und mit ca.CAD 50,- gleichzeitig ein teures Vergnügen

Wir haben uns für Option 1 entschieden und sind von einem Regenguss überrascht worden. Nass und frierend kamen wir zurück zum Wohmobil und haben uns, mal wieder, so über die heiße Dusche im Fahrzeug gefreut. Die Heizung funktionierte ebenfalls einwandfrei, so dass wir den Rest des Tages einfach im Wohnmobil blieben – mit herrlichem Blick auf den Gletscher!

 

Columbia Icefield Parkplatz

Dieser ist wirklich groß und gegen eine Gebühr von ca. CAD16,- kann man dort über Nacht stehen - ohne Strom- oder Wasseranschluss, aber dafür mit direktem Blick auf den Gletscher!

Tag 10: Columbia Icefield - Banff

Die Fahrt ging weiter, den Sunwapta Pass (zweithöchster Punkt auf dem Parkway) hinauf und Übergang zum Banff Nationalpark.

Beim Bow Summit (Peyto Lake) haben wir gehalten und sind ca.1 km die Straße hinauf gelaufen, um vom Aussichtspunkt den See zu betrachten. Hier lag tatsächlich überall noch Schnee und es fing auch an zu schneien. Dieser Halt ist sehr empfehlenswert, da der Peyto Lake wahnsinnig blau ist und die Farbe sehr beeindruckend!

Der Bow Lake tauchte vor uns auf – mit Eisschollen bedeckt! Die Kulisse ist umwerfend! Wirklich wundervoll und es gibt sogar eine kleine Lodge mit Kaffee und Kuchen. Wir wollten Pause machen und bogen somit rechts ab. Dort stand eine Frau in Warnweste und wies uns an, weiterzufahren. Wir dachten: ach wie nett, eine Parkeinweiserin... da schaute ich nach rechts und 4 Meter neben mir graste ein GRIZZLY! Fast direkt neben meinem Fenster – tiefenentspannt beachtete er mich nicht einmal. Wir parkten und liefen die paar Meter zurück. Die Mitarbeiter von Parks Canada waren dort und sperrten im richtigen Ausmaß ab, um Tier und Mensch zu schützen. Der Bär war allerdings bekannt (4,5 Jahre, mit seiner Schwester unterwegs, hatte mit 2 Jahren seine Mutter verloren), reichten dem Ranger wohl ca. 15-20 m Abstand und so konnten wir tolle Fotos machen! Neben den kleinen Schwarzbären ist es wirklich noch spektakulärer, so nahe (und doch mit Sicherheitsabstand) einen großen Grizzly zu sehen!!!

 Lake Louise – Eindruck: sehr touristisch nach dem schönen und ruhigen Parkway. Es gibt einen gut organisierten Massenparkplatz mit Parkeinweiser. Ein schöner See, aber durch den Massentourismus und den großartigen vorherigen Erfahrungen am Peyto Lake und Bow Lake irgendwie enttäuschend. Wir blieben nur kurz und sind dann den Menschenmassen entflohen und direkt weiter nach Banff gefahren. Viel größer als Jasper, aber keine Parkmöglichkeiten für Wohnmobile, bzw. nur sehr wenige.

 

Banff Trailer Court

Dieser liegt ca. 4 km außerhalb von Banff. Es gibt einen kostenlosen Bus in die Stadt (zurück zum Campingplatz zahlt man CAD 2,-). Der Campingplatz ist im Gegensatz zu dem von Jasper etwas charmelos und die Plätze sind in Reih und Glied angeordnet. Leider gibt es auch keine Feuerstellen, aber anonsten ist alles ok.

Tag 11: Banff

Starker Schneeregen mit dicken grauen Regenwolken empfang uns am nächsten Morgen. Man konnte keine 50 m weit sehen und es war eiskalt. Wir beschlossen den Tag im Wohnmobil zu verbringen, Karten zu schreiben, zu lesen etc. Das Wetter ließ einfach nicht mehr zu. Später, als es aufklarte, haben wir uns dann noch etwas Banff angeschaut.

Banff ist zwar größer als Jasper, aber dennoch irgendwie ein schöner kleiner Ort in den Bergen. Es ist sehr relaxt und sieht viele junge Menschen auf Skateboards und Fahrrädern.

Festzuhalten ist hier, daß es leider keine oder nur sehr wenige Parkplätze für Wohnmobile gibt.

Tag 12: Banff - Revelstoke

Heute stand eine Fahrt nach Revelstoke auf dem Programm. Wir hatten wirklich riesiges Glück, denn am Vortag war eine Brücke zwischen Banff und Revelstoke gesperrt. Das hätte bedeutet, dass eine Fahrt dorthin nur mit einem riesigen Umweg von ca. 10 Stunden möglich gewesen wäre. Am heutigen Tag war aber wieder alles frei, so dass wir problemslos die geplante Strecke fahren konnten. Ich habe mal wieder gelernt, dass man nicht alles so eng planen sollte und immer einige Tage als Puffer haben sollte.

Revelstoke ist berühmt für das Skigebiet – was uns im Frühjahr natürlich nicht sonderlich interessierte. Wir haben diesen Ort eigentlich nur aufgrund der Lage zwischen den Rockies und Vancouver ausgesucht. In der Nähe des Campingplatzes gibt es eine Sommerrodelbahn, die wir angesteuert haben. Ich habe Höhenangst und musste mich wirklich überwinden, aber es hat unglaublichen Spaß gemacht, so dass wir gleich noch eine Tour gebucht haben. Vom Berg aus haben wir wieder Weißkopfadler gesehen.

Auf der Rückfahrt zum Campingplatz ist uns ein kleiner Steinschlag in der Windschutzscheibe aufgefallen. Ich habe sofort ein Foto gemacht und an unseren Vermieter CanaDream eine Email geschrieben. Nach nur 5 Minuten bekam ich eine Antwort. Wenn ich denke, dass er nur sehr klein ist, soll ich weiterfahren. Alternativ kann ich ihn auch unterwegs reparieren lassen – ich dürfte selber entscheiden. Ein wirklich toller, schneller und sehr freundlicher Kundenservice!

 

Lamplighter Campground

Sehr nett, schön angelegt mit Wiesen und viel Grün – jedoch nah an der Bahnlinie – und somit recht laut.

Tag 13: Revelstoke - Kelowna

Heute sind wir bei schönstem Wetter wach geworden und konnten in der Sonne und direkt auf der großen Wiese frühstücken! Herrlich!

Eine etwas längere Fahrt stand heute an - in das Okanaga Valley an – das Weinanbaugebiet in British Columbia. Die ganze Fahrt war schon ein Erlebnis, aus den Bergen kommend fuhren wir ins Tal und neben uns tauchten wunderschöne Seen auf. Im nördlichen Okanagan Tal fühlt man sich  etwas an den Gardasee erinnert – es ist ein herrlich warmes Klima und die Seen könnten auch in Italien sein.

Links und rechts tauchten Winzereien auf und nach der bergigen Aussicht in den Rockies ist dieses eine schöne Abwechslung!

Es war herrlichster Sonnenschein und wir hatten extra einen Campingplatz am See mit Kanuvermietung gebucht, und freuten uns auf das kühle Nass.

Wir gingen zur Rezeption und wollten ein Kanu leihen. Leider gab es jedoch Hochwasser und daher war der Kanuverleih geschlossen. Na gut, dann eben gleich zum schwimmen: aber ein, aufgrund des Hochwassers ist Schwimmen verboten. Na gut, dann gehen wir Golfen: nein, aufgrund des Hochwassers ist der Golfplatz überflutet. Kein Kanu, kein Schwimmen, kein Golf. Heute wollte nichts wirklich gelingen, aber die Fahrt hierher ist wirklich schön und ich hätte sehr gerne mehr Zeit in diesem schönen Weinanbaugebiet!

Zum Abendessen hatten wir uns vor das Wohnmobil gesetzt und Karten gespielt. Dabei ist es passiert: plötzlich waren 3 Kolibries neben uns am Baum! Die kleinen Vögel sind wirklich selten und wir haben uns sehr über unser Glück gefreut! Wahnsinn wie schnell sie hin und her fliegen – Fotos machen ist fast unmöglich.

 

Holiday Park Resort

CAD 75,- pro Nacht. Der Campingplatz ist riesig und die ganzen Dauercamper sind mit ihren Golf-Karts umher gefahren und der Gärtner sorgte dafür, dass das Gras überall auch wirklich perfekt geschnitten ist. Wir fuhren zu unserem Platz und alle schauten uns an, als wären wir Eindringlinge. Unser Stellplatz war geteert und mit Kieselsteinen umrandet mit herrlichem Blick auf eine Steinwand – wir waren von den vorherigen Plätzen in den Nationalparks viel Gras, Wiesen und Bäume gewohnt und somit war dies schon eine radikale Umstellung. Ich rate dazu, einen Campingplatz etwas außerhalb zu buchen (ich hatte online auch ein paar sehr charmante Möglichkeiten bei Winzereien gesehen).

 

Tag 14: Kelowna - Vancouver

Eine lange Fahrtstrecke von ca. 400 km liegt vor uns, denn wir müssen zurück nach Vancouver.

Je näher wir der Stadt kommen, desto mehr vermissen wir die Ruhe der Natur in den Nationalparks. Durch die vielen Autos wird man direkt wieder in den Stadttrubel eingetaucht.

Da man die Fahrzeuge vormittags zurückgeben muss, haben wir einen Campingplatz nahe Vancouver vorgebucht. Außerdem bietet dieser Campingplatz die Möglichkeit, die Camper von außen zu waschen. Wir haben uns gegen die Reinigung über den Vermieter entschieden und somit mussten wir den Camper einmal von außen mit einem Hochdruckstrahl abspritzen. Dies ging sehr schnell und einfach.

Den restlichen Tag verbrachten wir mit Putzen und Packen.

 

Cariboo Campground

CAD 66,-. Tolle Lage, 20 Minuten von CanaDream in Vancouver entfernt und ist somit ideal für die letzte Nacht

Tag 15 Vancouver

Pünktlich um 8 Uhr haben wir den Camper zurückgegeben und nach kurzem Papierkram wurden wir auch schon mit dem Shuttle zum Flughafen gebracht.

Der Steinschlag wurde notiert, aber nicht berechnet – er war so klein, dass er kaum zu sehen war. Glück gehabt.